Manchmal ruft der Anblick eines Bildes im Gehirn Inhalte auf, die dann - einmal ins Bewusstsein getreten - wie selbstverständlich zu dem betreffenden Bild zu gehören scheinen. Bei mir persönlich sind es Wörter, Teilsätze, die sich hie und da dem Gesehenen zuordnen und mit ihm eine mir sehr stimmig und vertraut anmutende Verbindung eingehen. So entstanden die Untertitel zur Bilderserie "Frei assoziiert", welche noch folgen wird. Manchmal bleibt eine dieser angesprochenen Bild-Wort-Verdichtungen lebendig in mir und inspiriert zu weiteren Gestaltungen. Es ist, als ob ein Gefühl in einer konkreten Form zum Ausdruck kommt, erst in einem Stichwort, einer Grundassoziation, danach in weiterer verbaler, in der Regel lyrischer, Ausgestaltung.
Ertrinken in Wonne
ruh´n in der Sonne
Licht.
Fülle, Überfülle
Stille
im Herzen
der Stadt
ein Gedicht.
Ein Steigen, Verweilen,
Residieren;
Glänzend eine Kugel,
eine Erde und ein Thron;
Blau und Weiß ziehen Kreise,
dirigieren
sanft Orchester, Farben, Formen,
Ton in Ton.
Was ist Stadt nun und was Pflanze,
was Maschine und was lebt?
Schön zu sehen, wie das Ganze
immer wieder sich verwebt.
Zwirbel Zwurbel
an der Kurbel
sitzt ein Wind.
Murmelt leise
murmelt weise:
„Dreh dich, trau dich
bieg und wieg dich
schlüpf und hüpf immer weiter
wie ein heit´res, starkes Kind“.
Nimmst die Richtung
die dir recht ist
lässt die Gradgeformten
murren
lässt die Starrgenormten
knurren, spotten „Schau doch –
Scharlatanz!“
Deine Gabe ist zu lassen
und wir können es nicht fassen
was du kannst.
Weiß-goldenes Königreich!
Darinnen ein Prinz, ich sage es gleich
bevor sich eine verliebt.
Der Prinz ist sehr eitel
von Sohle bis Scheitel
und meint, dass es keine, keine gibt
die seiner würdig. Echt blöd. Ach
wenn er nur sähe, was wirklich
ihn treibt, was in Wahrheit das Skript
seines Liebens schreibt…
Es ist seine Angst vor der Nähe.
Indian tribe
on the retreat
after the final
desperate defeat.
Good days are gone
night will soon come
Where is there shelter?
There´s probably none.